#7 zu „Wissenschaft als Produktivkraft“
von Wieland Förster (1974)
Stadthallenpark

Mit dem Beginn des Baus des Interhotel Kongreß 1969 wird Wieland Förster mit dem Entwurf einer Plastik durch den Architekten Rudolf Weißer und der Christa Reuchel, Leiterin des Büros für baubezogene Kunst in Chemnitz, beauftragt, welche direkt vor dem Gebäude zur Aufstellung kommen soll. Ein erster freier Entwurf einer Stele mit weichen barocken Formen des Künstlers mit dem Titel „Krieg und Frieden“ wird von den Parteioberen zunächst abgelehnt.

Einem zweiten Entwurf wird zugestimmt und die mehr als 3 Meter hohe Steinarbeit in rotem Rochlitzer Porphyr mit Unterstützung des Steinbildhauers Karl-Günter Möpert realisiert, der ihm schon zuvor bei einer Plastik an der Schnittstelle zwischen Architektur und Bildhauerei – bei der Gestaltung des Pfeilers „Sanssouci“ im Speisesaal des Interhotels, des späteren Mercure, in Potsdam – unterstützte. Wie in Potsdam hat die hier allerdings freistehende Stele vier Ansichtsseiten, welche im Wechsel von kubisch-tektonischen Formen und darin eingefügten, von Lasten gekrümmten Figuren eine Geschichte des Menschen, durch Symbole wie Zahnräder oder Spindeln der regionalen Maschinenbau- und Textilindustrieproduktion sowie der Wissenschaft veranschaulichen. Am oberen Ende, lange Zeit unentdeckt, fügte Förster sein eigenes Konterfei ein.

Der heutige Standort der Stele ist allerdings nicht original. Vom ehemaligen Aufstellort direkt vor dem Hotel auf der Seite der Brückenstraße (etwa gegenüber des Karl-Marx-Monuments) wurde die Stele an den oberen Rand des Stadthallenparks verschoben. Die bisherige Allansichtigkeit der vier bis dato gleichberechtigen Seiten ist nunmehr durch eine so hergestellte „Schauseite“ nur noch teilweise nachvollziehbar.

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